Black Hat SEO

Google PageSpeed

Unter Black Hat SEO versteht man Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, die gegen die von Google aufgestellten Richtlinien für Webmaster verstoßen. Die Bezeichnung „Black Hat“ kommt aus alten Western, in denen gute Cowboys weiße und böse Cowboys schwarze Hüte trugen. So gibt es auch die Bezeichnung White Hat SEO für Maßnahmen, die die Google Richtlinien respektieren. Zudem gibt es eine dritte Kategorie, die Grey Hat SEO. Hier werden einige Google-Richtlinien nicht genau eingehalten, es lässt sich aber auch kein eindeutiger Verstoß dagegen nachweisen.

Ist Black Hat SEO illegal?

Black Hat SEO kann große Auswirkungen auf das Ranking einer Website bei Google und Co. haben – und zwar im positiven wie im negativen Sinne. Wie bei anderen SEO-Maßnahmen auch will man mit einer Black Hat SEO das Ranking einer Seite in den Google SERPs  verbessern. Vor rund 20 Jahren, als das Internet seinen Durchbruch erlebte, kamen sehr viele Tricks zur Verbesserung der Ranking-Position auf. Also entwarf Google bestimmte Regeln, nach denen in der SEO verfahren werden sollte: die Google Richtlinien. Diese wurden über die Zeit erweitert und verfeinert.

Black Hat SEO hat einen schlechten Ruf und bringt nur kurzfristige Erfolge. Dennoch ist sie nicht explizit verboten. Zwar unternimmt Google Schritte gegen Seiten, die sie anwenden: Diese werden abgestraft. Dennoch verstoßen Seitenbetreiber mit Black Hat SEO nicht gegen geltende Gesetze. Sie mag störend sein, aber illegal ist sie nicht.

Wie funktioniert Black Hat SEO?

Die Black Hat SEO verfolgt unterschiedlichste Strategien und es kommen ganz verschiedene Methoden zum Einsatz. Diese ändern sich auch immer wieder. Das ist wegen der Google Updates erforderlich, weil Google mit jedem Update seine Algorithmen zur Erkennung von Black Hat SEO verbessert. Somit sind Black Hat Methoden immer nur eine Zeit lang wirksam, bis Google dahinterkommt. Dann ist ihre Zeit abgelaufen und sie müssen durch neue Methoden ersetzt werden. Wer Black Hat SEO anwendet, muss daher immer genau wissen, was gerade bei Google der Stand der Dinge ist. Verwendet man eine veraltete Methode, riskiert man, von Google abgestraft zu werden. Im schlimmsten Fall verschwindet die Website gänzlich aus den SERPs.

Wer sich dennoch an Black Hat SEO herantraut, hat aktuell folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

Keyword-Stuffing: Das ist eine der ältesten Methoden, die auch heute noch Anwendung findet. Damit eine Seite möglichst gut auf ein bestimmtes Keyword rankt, überlädt man die Texte auf der Seite mit dem entsprechenden Begriff. Das soll Google signalisieren, dass die Seite besonders relevant für diesen Begriff ist. Die Methode funktioniert nicht mehr so sicher und einfach wie vor 20 Jahren. Dennoch – wer genau das richtige Maß für die Keyword-Dichte findet, hat damit auch heute noch Erfolg.

Doorway- und Netzwerkseiten: Bei dieser Methode baut man Seiten auf, die auf ein bestimmtes Keyword hin optimiert sind und den Nutzer auf die tatsächliche Seite weiterleiten. Typischerweise erfolgt die Verlinkung nur in eine Richtung, nämlich zur Hauptseite.

Cloaking: Mittels dieser Maßnahme lassen sich Nutzern andere Inhalte anzeigen als Google. Zwar lässt sich diese Maßnahme auch sinnvoll einsetzen, etwa für eine barrierefreie Seitengestaltung. Allerdings findet sie öfters Anwendung im Rahmen der Black Hat SEO.

Unsichtbare Texte: Diese Methode hat Ähnlichkeit mit dem Cloaking. Wiederum bekommt Google andere Inhalte zu Gesicht als der Nutzer. Häufig wird etwa Text in ähnlicher Farbe vor Grafiken gelegt, sodass er unkenntlich ist.

Spinning: Für das Spinning erstellt man einen Text zu einem Thema, auf welches der Text ranken soll. Anschließend verändert man den Text mittels einer Software. Diese ersetzt kurze Passagen oder sogar nur einzelne Wörter mit Synonymen oder paraphrasiert Textteile. Binnen weniger Sekunden hat man auf diese Art einen „neuen“ Text zum Thema erzeugt. Diesen kann man mit dem Link zur eigenen Seite bei Newsportalen, Blogs oder Social Media hochladen und verbreiten.

Wie wirksam ist Black Hat SEO im Vergleich zur White Hat SEO?

Diese Frage ist schnell beantwortet: Black Hat SEO kann in keiner Weise mit der White Hat SEO mithalten. Zwar eignen sich einige Methoden (Spinning, Netzwerkseiten) gut dafür, viel Traffic für eine Seite zu generieren. Das Problem ist jedoch: Nutzer bleiben nicht lange auf der Seite. Hält der Content nicht, was die Seite verspricht, wandern die Nutzer weiter. Die Conversion Rate sinkt ins Bodenlose. Sehr ungünstig ist auch der schlechte Eindruck, den die Seite bei den enttäuschten Nutzern hinterlässt. Diese merken sich ihre Erfahrungen und rufen die Seite nicht noch einmal auf.

Es entsteht ein Missverhältnis zwischen einigen kleineren, kurzfristigen Vorteilen und dem großen Risiko, das Ranking der Seite auf Google nachhaltig zu verspielen. Google verbessert seinen Algorithmus laufend und die Wahrscheinlichkeit ist mittlerweile sehr groß, dass Google Verstöße gegen die Richtlinien entdeckt. Heutzutage geht das immer schneller. Die Folgen sind klar und hart: Entweder erhält die Seite ein sehr viel schlechteres Ranking oder verschwindet völlig aus den SERPs. So büßt die Seite ihre gesamte Sichtbarkeit ein und das Online Marketing bleibt wirkungslos.

Es gibt eine Möglichkeit, Google eventuell auszutricksen: Indem nicht nur eine, sondern viele Seiten mit Black Hat SEO optimiert werden, könnte man Glück haben und Google übersieht die eine oder andere Seite. Dennoch sind die erzielten Erfolge nicht nachhaltig, weil es hier in der Regel an Mehrwert für den Nutzer und Tiefgang auf der Seite fehlt. Vermeintliche Erfolge sind von kurzer Dauer.

Grey Hat SEO als weniger riskanter Kompromiss

Wer sich nicht an der Black Hat SEO die Finger verbrennen möchte, kann Grey Hat SEO-Strategien nutzen, um seine Seite bei Google nach oben zu bringen. Hier werden die Grauzonen zwischen dem offiziell Erlaubten und dem Verbotenen ausgenutzt. Sollte man wegen Grey Hat SEO-Maßnahmen von Google abgestraft werden, fallen die Strafen bei Weitem milder aus, als das bei der Black Hat SEO der Fall ist. Allerdings hat auch die Grey Hat SEO wahrscheinlich keine große Zukunft. Der Google Algorithmus wird immer feiner, was die Spielräume in der Grauzone stetig verkleinert.

Fazit

Unter Black Hat SEO versteht man Strategien, eine Webseite zu optimieren, die gegen die Google Richtlinien für Seitenbetreiber verstoßen. Vor einigen Jahren ließen sich damit gute Erfolge für das Ranking in den Suchergebnissen erzielen. Mittlerweile hat Google seinen Algorithmus so weit verfeinert, dass diese Maßnahmen schneller aufgedeckt werden. Google straft Seiten, die Black Hat SEO anwenden, stark ab, daher ist diese Strategie nicht zu empfehlen. Nachhaltigere Erfolge erzielt eine regelkonforme White Hat SEO.